Was steckt hinter Affiliate-Marketing?
- Merchants/Werbetreibende: Bieten üblicherweise ihre Waren im Internet an und möchten diese auch verkaufen. Dazu braucht der Merchant im Affiliate Programm die Unterstützung von Partner-Websites, welche seine Waren einem breiten Publikum zugänglich machen.
- Affiliates/Publisher/Werbeträger: Affiliates sind genau diese, zuvor erwähnten, Partner-Websites, wobei sie nicht per se eine klassische Website darstellen müssen. Affiliates können beispielsweise genauso bekannte YouTuber sein, welche die Links verwenden.
- Kunden: Logischerweise, sind das diejenigen die die Produkte des Merchants, über den Link des Affiliates kaufen und so im Netzwerk mitwirken.
Funktionsweise

Abbildung 1: Grafik über den Affiliate Prozess | Quelle: Quelle: Ryte Wiki 2019, o. S.

Abbildung 2: Screenshot von Affiliate Links in einer YouTube Beschreibung | Quelle: YouTube – randomfrankp, Screenshot entnommen aus: https://www.youtube.com/watch?v=-ED-vjRCKaE
Tracking-Methoden
- URL-Tracking: Hierbei wird die ID des Affiliates, die benötigt wird, um die Kommission dem richtigen Partner anzurechnen, direkt in der URL übergeben. Mit dieser Methode ist man zwar unabhängig von den Browser-Einstellungen des Users, jedoch muss der Benutzer die gewünschte Aktion sofort nach dem Klick ausführen. Der Affiliate geht also hier oftmals leer aus.
- Cookie-Tracking: Quasi der Klassiker unter den Tracking-Methoden. Hierbei wird die Affiliate-ID direkt im Cookie abgespeichert. Der Vorteil: Die Cookies sind permanent, bzw. oftmals auch zeitlich beschränkt. Weshalb dem Partner bei dieser Möglichkeit, anders als beim URL-Tracking, auch spätere Aktionen angerechnet werden können. (Sofern die Aktion in der Lebenszeit des Cookies durchgeführt wurde) Löscht der User allerdings Cookies regelmäßig oder verwendet er gar keine, sieht es allerdings schlecht aus für den Partner, trotz Klick auf den Link/das Werbemittel. Zudem kommt hier auch noch die Problematik des „Last Cookie Wins“. Dies verzerrt natürlich die Messung und damit auch die Vergütung der Affiliates.
- Session-Tracking: Hierbei wird beim Besuch der Website eine Session eröffnet, welche auch die Transaktionen erfasst und die ID des Kooperationspartners speichert. In der Regel endet die Session, sobald der Browser neugestartet wird. Der Vorteil: Es werden keine Cookies benötigt. Der Nachteil: Man erfasst damit quasi nur spontane Aktionen.
- Pixel-Tracking: Hierbei wird mit dem sogenannten „Transaction-Tracking-Code“ ein unsichtbares, ein 1×1 Pixel großes Image hinterlegt. (Üblicherweise auf der „Danke für Ihren Einkauf“ – Seite, nach einem Kauf.) Wird dieser vom Webserver angefordert, weiß dieser, dass es zu einer Conversion kam. (Affiliate-Netzwerke verwenden diese Methode üblicherweise) Die Zuordnung zum Affiliate übernimmt dann das Netzwerk über Cookies. Der Link wird hierbei über den Webserver des Netzwerks umgeleitet, wo dann ein Cookie gesetzt wird, welcher beim Aufruf des Transaction-Tracking-Codes wieder ausgelesen wird.
- Datenbank-Tracking: Hierbei wird die ID des Kunden gemeinsam mit der ID des Partners in einer Datenbank gespeichert. Somit können auch Folgekaufe gezielt attribuiert werden. Zudem können Affiliates so auch Werbemittel zur Lead-Akquise verwenden, die langfristig wirken. (Z.B. ein Newsletter) Diese Variante geht jedoch auch zu Lasten neuer Partner. Diese können so zwar sehr aktiv sein, werden jedoch für ihre Arbeit nicht belohnt, da die Kunden bereits mit einer anderen Affiliate-ID in der Datenbank vermerkt sind. Der Partner muss also nur den Code einbinden, den Rest übernimmt das Netzwerk. Jedoch darf hierfür die Anzeige von Bildern im Browser nicht deaktiviert sein.
- Site-in-Site-Technologie: Hierbei wird die Website des Händlers in die des Partners integriert. Diese Möglichkeit spielt heutzutage jedoch nahezu keine Rolle mehr, da die technische und visuell ansprechende Implementierung so eines Systems sehr schwierig ist.
Provisionsmodelle im Affiliate-Marketing
Fazit
Autor: Markus Hofstätter
Über Markus: Derzeit befindet er sich im 5. Semester des Bachelorstudiums „Marketing & Kommunikation“ an der FH St. Pölten. Im Marketing reizt ihn besonders der digitale Bereich, da er ursprünglich von einer Informatik HTL kommt. Nun versucht er sein Technikwissen mit Marketing-Knowhow zu kombinieren.
Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt
FH St. Pölten
FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation
Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung
Disclaimer: Namentlich gekennzeichnete Beiträge wie dieser hier geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Anbieters wieder.
Quellen:
Bormann, Patrick Mark (2019): Affiliate-Marketing – Steuerung des Klickpfads im Rahmen einer Mehrkanalstrategie, 1. Auflage, Gabler Verlag: Wiesbaden.
Lammenett, Erwin (2019): Praxiswissen Online-Marketing – Affiliate- und E-Mail-Marketing, Suchmaschinenmarketing, Online-Werbung, Social Media, Facebook-Werbung, 7. Auflage, Gabler Verlag: Wiesbaden.
Ryte Wiki (2019): Affiliate-Marketing, o. S., In: https://de.ryte.com/wiki/Affiliate_Marketing (zuletzt abgerufen am: 30.06.2019).
Scheiber, Oliver (2019): Affiliate-Marketing: Funktionsweise und Tipps für Anfänger, o. S., In: https://inboundgeek.de/affiliate-marketing/ (zuletzt abgerufen am: 30.06.2019).