All I need are emotions and bicycles

All I need are emotions and bicycles
4. Dezember 2013 Marketing Natives

Wieso Marketer mit den Herzen denken sollten und wie eine Bio-Dose unser Leben umkrempeln will.

[person name=“ Autorin: Mag. Ivana Baric-Gaspar“  title=“Projektmanagement, Kommunikation & Redaktion bei future2business“ picture=“https://dl.dropboxusercontent.com/u/34026835/ivana_baric-gaspar.jpg“ twitter=“https://twitter.com/BaricGaspar“ [/person] future2business.com

Ein absolut gelungenes Event zum Thema „Branding & Design“ fand am 02. Dezember 2013 in der WKO Wien statt. Fünf Speaker zeigten, welche Möglichkeiten es gibt, eine gelunge Brand zu designen. Das Resultat: Wenn Marketer mit den Herzen denken, finden sie fünf Möglichkeiten, sich selbst filmende Fahrradfahrer mit Bio-Dosengetränken zu branden. Ihr versteht kein Wort? Kein Wunder, denn ihr habt eindeutig etwas verpasst!

Emotional Branding

Michael Nitsche (Geschäftsführer, NITSCHE Werbe GmbH) machte den Anfang und zeigte, dass wirklich erfolgreiches Branding nur über eine emotionale Ebene funktionieren kann. „Reason leads to conclusions. Emotion leads to action.“ Kommunikation, die aus den Herzen oder aus dem Bauch heraus entsteht, ist die einzige, die den Kunden auch tatsächlich berühren kann und somit im Gedächtnis bleibt. Gefühle sind das, was Menschen an eine Marke binden kann. Marketer sollten sich daher in die Gefühlswelt der Zielgruppe einfühlen und versuchen eine emotionale Beziehung aufzubauen, anstatt die Facts & Figures ihres Produktes zu fokussieren.

Fünf Hauptbeweggründe

Alice Nilsson (Geschäftsführende Gesellschafterin, MarkenStern) brachte es auf den Punkt mit der Aussage: “Wir kaufen Gefühle.“ Sie definierte fünf Hauptbeweggründe, mit denen eine Marke unser Herz in Sekunden erobern kann. Das sind:

  1. Now (is wow)
  2. (be) different
  3. (be) relevant
  4. (be) responsible
  5. (be) mine!

Schafft es eine Marke zumindest zwei dieser Punkte in seiner Kundenbeziehung zu etablieren, ist sie mit dem Branding bereits auf den richtigen Weg.

Fünf Schritte zur Bio-Dose mit Branding-Potenzial

all i needThomas Miksits und Alexander Jiresch sind die Erfinder von All I Need – ein neues Bioteegetränk mit Mission: biologisch und fair produziert wollen die zwei jungen Herren der Konsumgesellschaft neue Wege aufzeigen. Ein hoch gestecktes Ziel, aber unmöglich scheint es nicht. Wie schaut es den nun aus mit den fünf Beweggrünen, die Alice Nilsson, formuliert hat?

  1. Now is wow! Das Getränk lag nicht nur beim Marketing Natives Event auf, es ist in größeren (Bio-) Supermärkten erhältlich, also einer breiten Masse zugänglich.
  2. Ein Design mit so starkem Understatement fällt einfach auf – it is different!
  3. Ein Produkt mit klarer Mission all das sein zu wollen, was man braucht – it is relevant!
  4. Bio und fair produziert mit sozialer Verantwortung – it is responsible!
  5. Geschmack und Werte, die wahrscheinlich eine große Masse mit ihren Standpunkten vereinbaren kann – it is mine!

All i Need scheint wirklich ein gut durchdachtes und zur richtigen Zeit platziertes Produkt zu sein. Die Bio-Branche und der faire Handel bieten mit Sicherheit ein riesiges Potenzial.

Aber was hat es mit dieser Alu-Dose auf sich? Ist das nicht ein radikaler Bruch zu eigentlichen Mission? Nicht wenn man es begründet kommunizieren kann und das tun die zwei Jungs ausführlich auf ihrer Website. Ich wünsche Alex und Thomas viel Erfolg, einen neuen Fan hat ihr Getränk auf alle Fälle schon mal.

The power of …bicycles?

Nein, Markus Eckartz von The Rocker Scientists ist kein passionierter Radler, im Grunde findet er Radfahren sogar langweilig. Warum also so viel Tam-Tam rund ums Zweirad? Ganz simpel: mithilfe von Selfie-Kurzfilmen, Youtube sei Dank, schaffte es eine kleine Gruppe von Extrem-Radlern sich als absolute Trend-Sportler zu positionieren. Ihr Bewegtbild-Branding war so stark, dass es weitere Marken – wiederum ein österreichisches Dosengetränk, das angeblich Flügel verleiht – an sich zog und so einen Schneeballeffekt auslöste.

Was lernen wir davon? Brands ziehen sich gegenseitig an und verstärken ihren Effekt und soziale Netzwerke, die auf Bilder und Videos aufbauen, haben ein enormes Verbreitungspotenzial. Ist ein Marketer also schlau genug, diese zwei Grundsätze zu verbinden, steht einem erfolgreichen Branding kaum noch etwas im Weg.