Am Montag war ich zu einem Blogger-Event von Marketing Natives eingeladen. In mir geistern noch immer die ganzen Gedanken, die ich von dem Abend mitnehmen konnte, herum. Die Meinungen der Sprecher hätten unterschiedlicher nicht sein können. Sie waren aber in jedem Fall fundiert, alle vier wussten sehr genau, wovon sie sprachen. Der Schwerpunkt meines folgenden Berichts wird eindeutig auf dem Vortrag von Dani Terbu liegen, da ich selber ein kleines Foodblog betreibe.
Der erste Vortragende war Dieter Zirnig, ein Journalist und Unternehmsberater, tätig an der Donau-Universität Krems und Geschäftsführer einer Firma für digitales Marketing und Anbieter für alles, was Firmen brauchen, um im digitalen Wandel erfolgreich zu sein. Herr Zirnig berichtete über die Anfänge seines Blogs bis zu seinem heutigen Unternehmerdasein. Interessant zu sehen, wie mit viel Engagement ein florierendes Unternehmen entstehen kann.
Foodblogging mit Dani
Die zweite Vortragende war dann Dani Terbu. Auch sie eine erfolgreiche Bloggerin, deren Blog „Die Frühstückerinnen“ ich schon länger kenne. Ihre Zugriffszahlen, die sie nannte, sind atemberaubend! Ich weiß, dass dieses Blog eine Institution ist, aber da ich mich nie wirklich mit so etwas beschäftigt habe, kann ich nun meinen Zwergenblog wieder richtig einschätzen. Darüber hinaus hat Dani Terbu mit ihrer Kollegin Nina Mohimi eine Agentur zur Vernetzung von Foodbloggern und Firmen gegründet, die sehr erfolgreich arbeitet. Ich hatte schon gehört und gelesen von den Veranstaltungen, die diese Agentur organisiert und war auch nun wieder beeindruckt von den Fotos, die vom Foodcamp 2012 und dem Baking Atelier 2013 gezeigt wurden.
Ungeliebte Blogger-Rundmails
Ein Déjà-vu hatte ich bei ihren Erzählungen über Rundmails, die an Blogger ausgeschickt werden, denn solche trudeln auch bei mir jeden Tag ein: „Liebe Foodbloggerin, wie ich gesehen habe, trinkst du gern Kaffee und testest neue Sachen. Willst du nicht ein paar Kaffeekapseln geschenkt bekommen und dann darüber schreiben?“ Und das, obwohl auf meinem Blog kein einziger Test veröffentlicht wurde und in meiner Tag Cloud das Wort Kaffee nicht zu finden ist. So etwas Tag für Tag wieder beantworten zu müssen und dennoch freundlich zu bleiben, ist wirklich nicht immer einfach. Aber angeblich geht es auch anders, also gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass mich solche anderen Mails auch irgendwann einmal erreichen werden.
Lustig zu hören war, dass die Kollegin von Dani Terbu, Nina Mohimi, die nun auch ein Food Blog betreibt, keine großartige Fotografin ist. Und sie wurde tatsächlich angeschrieben in einer dieser unsäglichen Rundmails, dass man ihr Blog wegen der tollen Fotos so schätzt.
Insgesamt referierte Dani Terbu über 10 Punkte, die sie für Blogger wesentlich hält: Erwartungen, Authentizität, Transparenz, Ehrlichkeit, Community, Dialog, Qualität, Focus, Wert erkennen, charmant sein.
Travelblogging mit Katja
Nach der Pause referierte Katja Hentschel, eine deutsche Bloggerin, die einen Reise– und ein Fashion Blog betreibt. Sie beeindruckte mich sofort durch ihr tolles Englisch. Sie legte sehr großen Wert auf perfekte Fotos im Blog. Aber auch hier wieder im Vordergrund die Authentizität der Bloggerin/des Bloggers.
Blogmarketing überschätzt?
Der letzte in der Runde war Rudi Fussi, der anders als alle anderen Vortragenden der Meinung war, dass Blogger Marketing überschätzt wird und den Firmen nicht wirklich etwas bringt. Dass er Power Point Präsentationen nicht leiden kann, sagte er gleich zu Beginn und er hatte auch selber keine zusammengestellt, sondern er zeigte eine einzige Folie mit der Aufschrift „Blog Marketing – Nett, überschätzt, gefährlich?“ Aber auf jeden Fall war der Vortrag unterhaltsam, was auf der Twitter Wall so kommentiert wurde: „Rudi Fussi, ich will ein Kind von dir.“