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#86: Shopping wie nie zuvor! Fluch oder Segen?

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Hyperpersonalisierung im Online-Shopping


Der folgende Artikel zu dem Thema „Hyperpersonalisierung“ wurde von Nova Lesch und Amina Brauner, Studentinnen aus dem Studiengang „Marketing und Kommunikation“ der Fachhochschule St. Pölten, verfasst.

Bevor wir richtig in die Materie eintauchen können, gibt es ein paar Begrifflichkeiten, die geklärt werden müssen.

Was versteht man unter Hyperpersonalisierung?

Hyperpersonalisierung geht weit über herkömmliche Personalisierungsansätze hinaus. Das Ziel: Inhalte, Angebote und Erlebnisse für jede/n einzelne/n Nutzer*In zu individualisieren. Personalisierung wie wir sie kennen, verwendet grundlegende Informationen wie Namen, Geschlecht oder Kaufhistorie. Hier geht Hyperpersonalisierung einen Schritt weiter: Sie nutzt detaillierte Verhaltensdaten, Kontexte und Echtzeitinformationen, um den Kund*Innen gezielte Produkte oder Dienstleistungen, im richtigen Moment über den passenden Kanal, anzubieten. Nicht nur demografische Daten werden genutzt, auch Faktoren wie Wetter, Browsing- Verhalten und sogar aktuelle Emotionen spielen eine wichtige Rolle. Basierend auf diesen Erkenntnissen lassen sich Mitteilungen, Angebote oder Empfehlungen individuell gestalten.

Hier ein Beispiel: Apps, wie etwa von Streaming-Diensten oder Nachrichtenanbieter*Innen, können auf Basis von Nutzer*Inneninteressen, Uhrzeit und Nutzungsverhalten, personalisierte Benachrichtigungen senden. Ein Musik-Streaming-Dienst könnte einem/r Nutzer*In morgens eine Playlist mit ruhigen Songs und nachmittags eine Workout-Playlist empfehlen – basierend darauf, wann der/die Nutzer*In Musik hört und welche Genres bevorzugt werden und wann normalerweise Sport via Watch getrackt wird.[1]

Doch wo liegt jetzt genau der Unterschied zwischen Personalisierung und Hyperpersonalisierung?

Oft wird Hyperpersonalisierung als Weiterentwicklung der herkömmlichen Personalisierung betitelt. Sie ermöglicht eine gezielte Kommunikation mit den Kund*Innen in Echtzeit und zielt nicht nur auf Gewohnheiten und Präferenzen ab. Über alle Kanäle hinweg konsistent und skalierbar, basiert sie auf umfassenden Nutzer*Innendaten aus sämtlichen Online- und Offline-Interaktionen. So ist es für Unternehmen möglich, ihre Kund*Innen jederzeit und überall auf einer ganz persönlichen Ebene anzusprechen. [2]

 

Die Zukunft des Online-Shoppings

Der Online-Handel hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten rasant entwickelt. 2003 lag der Anteil der Online-Shopper*Innen in Österreich bei nur 7,8 %. Doch seither ist dieser Anteil kontinuierlich gestiegen, mit einem deutlichen Anstieg ab 2010. Besonders bemerkenswert ist die Erhöhung auf 62,4 % im Jahr 2023. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sich Online-Shopping von einer Randerscheinung zu einer beliebten und fest verankerten Einkaufsform entwickelt hat. [3]

 

Personalisierte Online-Shopping-Erlebnisse setzen auf maßgeschneiderte Interaktionen, um den Kund*Innen eine individuelle und relevante Customer Journey zu bieten. Unternehmen integrieren dabei Technologien wie virtuelle Umkleidekabinen, intelligente Produktvorschläge und maßgeschneiderte Rückgabeprozesse. Durch Tools wie Quizze und Rückgabesysteme können Kund*Innen das passende Produkt finden und gleichzeitig ein unkompliziertes Rückgabeerlebnis erleben. Diese Maßnahmen steigern nicht nur die Conversionrate, sondern sammeln auch wertvolle Daten, die Unternehmen zur Optimierung ihrer Produktpalette und Marketingstrategien nutzen können.[4]

 


 

Wie versteht KI deine Shopping-Vorlieben?

Die Sammlung und Analyse von Kund*Innendaten bilden die Basis für eine gezielte Personalisierung im Online-Marketing. Mithilfe von Algorithmen werden das Browsing-Verhalten, die Kaufhistorie, demografische Informationen sowie Interaktionen in sozialen Medien erfasst. Diese großen Datenmengen werden in Echtzeit verarbeitet, während Kund*Innen durch den Online-Shop navigieren. So entsteht ein umfassendes Profil, das es Unternehmen ermöglicht, relevante Inhalte und Angebote passgenau an die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer*Innen anzupassen.[5]

 

Fortschrittliche KI-Algorithmen sind in der Lage, Muster und Trends in Daten zu erkennen, indem sie Gemeinsamkeiten im Verhalten und in Stilpräferenzen analysieren. Durch den Einsatz von Clustering-Algorithmen können Kund*Innen basierend auf ihrem Verhalten automatisch in verschiedene Segmente eingeteilt werden, was eine gezieltere Ansprache ermöglicht.

Zusätzlich nutzen KI-Systeme prädiktive Analysen, um zukünftiges Kund*Innenverhalten vorherzusagen und potenzielle Abwanderungen frühzeitig zu identifizieren. Mithilfe von Vorhersagemodellen können Unternehmen prognostizieren, welche Produkte ein/e Kund*In in der Zukunft kaufen wird, was eine proaktive Anpassung der Marketingstrategie erlaubt.

Die Algorithmen verbessern sich dabei kontinuierlich durch maschinelles Lernen: Sie passen sich an neue Daten und das erhaltene Feedback an, wodurch ihre Vorhersagen und Empfehlungen immer präziser und relevanter werden. Mit jeder weiteren Interaktion gewinnen die KI-Modelle zusätzliche Erkenntnisse, die zu einer optimierten und personalisierten Kund*Innenansprache führen.[6]


Die Sonnen- und Schattenseiten der Hyperpersonalisierung

Hyperpersonalisierung ist eine große Möglichkeit, doch welche Vorteile können Unternehmen tatsächlich daraus nutzen? Zunächst ermöglicht sie Unternehmen, ihre Marketingkosten langfristig zu senken und den ROI im Markenmarketing zu steigern, indem sie Streuverluste reduzieren und gezielte Maßnahmen individuell entwickeln. Durch maßgeschneiderte Angebote lässt sich nicht nur der Umsatz maximieren, sondern auch das Kund*Innenerlebnis erheblich verbessern. Dies hat einen starken Einfluss auf die Markentreue, denn Kund*Innen, die sich mehr verstanden fühlen, bleiben in Zukunft auch loyaler gegenüber einer Marke. Zudem führt Hyperpersonalisierung dazu, Kaufentscheidungen gezielt anzuregen, indem relevante Angebote zum richtigen Zeitpunkt präsentiert werden – ein wesentlicher Vorteil für eine effiziente und wirkungsvolle Marketingstrategie. [7]

Nun werden die verschiedenen Herausforderungen betrachtet, die Hyperpersonalisierung für Unternehmen mit sich bringt. Diese erweiterte Personalisierung fordert vor allem Unternehmen heraus, ihre Marketingausgaben effizient zu senken, ohne dabei an Wirkung zu verlieren. Die Umsetzung verlangt eine präzise Analyse und Nutzung individueller Kund*Innendaten, um Streuverluste zu vermeiden – was allerdings hohen Aufwand und technologisches Know-how erfordert. Zudem birgt die Hyperpersonalisierung Risiken in der Umsatzsteigerung: Kund*Innen könnten das Gefühl entwickeln, „durchschaut“ zu werden, was den Aufbau von Vertrauen und die Bindung beeinträchtigen kann. Deshalb ist es besonders wichtig, den Datenschutz im Online-Shopping zu beachten. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie die Zustimmung der Kund*Innen zur Datennutzung einholen und transparent erklären, welche Daten wofür verwendet werden. Die gesammelten Werte sollten sicher gespeichert, nur im notwendigen Umfang genutzt und möglichst anonymisiert oder pseudonymisiert verarbeitet werden, um Risiken von Datenschutzverletzungen zu minimieren und das Vertrauen der Kund*Innen zu stärken.

Ein weiteres Problem ist die Balance, relevante Angebote zu präsentieren, ohne als aufdringlich wahrgenommen zu werden, da dies Kaufentscheidungen eher hemmen als fördern könnte. Hyperpersonalisierung fordert also eine feine Abstimmung zwischen datenbasierter Ansprache und der Wahrung von Authentizität, um effektiv und zugleich Kund*Innen orientiert zu bleiben[8].


Video-Empfehlungen zu dem Thema „Hyperpersonalisierung“:

Im Video wird erklärt, wie Hyperpersonalisierung im Marketing funktioniert und welche Vorteile sie bietet, etwa eine individuelle Kommunikation mit Kunden in Echtzeit über verschiedene Kanäle. Außerdem werden die Herausforderungen und die wichtigsten Schritte zur erfolgreichen Umsetzung aufgezeigt, wie die Nutzung von Daten, Algorithmen und kanalübergreifendem Content, um langfristige Kundenbindung und Wertsteigerung zu erreichen.

In diesem kurzen Video wird erklärt, wie Unternehmen durch Hyperpersonalisierung mit Echtzeit-Daten und KI ihre Kunden individuell ansprechen können, um Conversionrates und Engagement zu steigern. Das Video zeigt praktische Beispiele und gibt Tipps, wie man in kleinen Schritten beginnt, Fehler analysiert und so die Vorteile effektiv umsetzt.


Quellen:

[1] cronos Unternehmensberatung GmbH. (2024). Hyperpersonalisierung im Marketing. Abgerufen am 11. November 2024, von https://www.cronos.de/news/hyperpersonalisierung-im-marketing

[2] INTERNET WORLD Austria. (2021, 15. April). Hyperpersonalisierung: Wenn jeder genau das bekommt, was er will – in Echtzeit. Abgerufen am 11. November 2024, von https://internetworld.at/hyperpersonalisierung-genau-bekommt-er-in-echtzeit-2654240/

[3] Statistik Austria. (24. Oktober, 2023). Anteil der Online-Käufer an der österreichischen Bevölkerung von 2003 bis 2023 [Graph]. In Statista. Zugriff am 11. November 2024, von https://de-statista-com.ezproxy.fhstp.ac.at:2443/statistik/daten/studie/298302/umfrage/nutzung-von-online-shopping-in-oesterreich/

[4] Shopify. (2024). Personalisierte Online-Shops: 7 Möglichkeiten, Kund

mit personalisierten Online-Erlebnissen zu begeistern. Shopify. Abgerufen am 13. November 2024,

[5] Ecommercely. (n.d.). KI-gestützte Personalisierung im Online-Business. Abgerufen am 14. November 2024,

[6] Contentmanager.de. (n.d.). CDP und KI: Wie maschinelles Lernen die Kundenanalyse optimiert. Abgerufen am 14. November 2024,

von https://www.contentmanager.de/wissen/cdp-und-ki-wie-maschinelles-lernen-die-kundenanalyse-optimiert/ [7] cronos Unternehmensberatung GmbH. (2024). Hyperpersonalisierung im Marketing. Abgerufen am 14. November 2024, von https://www.cronos.de/news/hyperpersonalisierung-im-marketing

[8] Braun, G., & Schwarz, T. (2022). Leitfaden Personalisierung: Mehr Umsatz mit Marketing Automation. S. 104-110. marketing-BÖRSE.


 







Autorin: Nova Lesch schließt im Sommer 2025 ihr Bachelorstudium „Marketing & Kommunikation“ an der FH St.Pölten ab.















Autorin:  Amina Brauner schließt im Sommer 2025 ihr Bachelorstudium „Marketing & Kommunikation“ an der FH St.Pölten ab.











Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt FH St. Pölten FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung





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