Self-Mentoring @ Daniela Philipp-Sabelko

Self-Mentoring @ Daniela Philipp-Sabelko
24. November 2014 Marketing Natives
Autorin: Lisa Weinsberger, BA

„Ong Namo Guru Dev Namo“ – Ich bin mir selbst der Beste Guru

Mit diesem Mantra aus dem Kundalini-Yoga eröffnete Daniela Philipp-Sabelko vergangenes Wochenende den vierten Marketing Natives Workshop zum Thema „Self-Mentoring“ in der DMVÖ.

„Es ist nett, wichtig zu sein – aber es ist viel wichtiger, nett zu sein.“

Als Unternehmensberaterin, Coach und Mentor des Marketing Natives Mentee Programms, möchte Frau Daniela Philipp-Sabelko im Rahmen ihrer Coaching-Tätigkeit und im Sinne eines großen Ausgleichs zurückgeben, was sie in ihrer Karriere erfahren hat. Auch als Mentor lernt sie stets von ihren Mentees und deren Werdegang und Erfahrungen. Sie selbst begann ihre Karriere nach der Schulausbildung mit der fixen Idee, in die Werbebranche zu gehen – und mit einem Praktikum in der GGK. Dort wurde sie rasch in spannende Projekte involviert, und absolvierte nach dem Praktikum ein Trainee-Programm, wo sie zunächst klingende Namen für Palmers-Strumpfhosen textete. Weiter ging es dann in die Beratung, Filmproduktion und strategische Beratung, mit Schwerpunkt Dialog Marketing. Nach ihrer Tätigkeit für die Mobilcom baute sie die FCB mit auf, sowie die GF Wunderman – eines der größten Dialogmarketing-Netzwerke und Bestandteil der Rubicam. Zusätzlich vertiefte Frau Philipp-Sabelko ihr Wissen durch Trainings und Coaching-Ausbildung mit systemischem Hintergrund, welches sie in die Beratung einfließen ließ. Sie ist nunmehr seit 7 Jahren Unternehmensberaterin, Leadership Trainer und Change Consultant, 1:1 Coach für Führungskräfte, unterrichtet und moderiert.

Marketing natives self-mentoring workshop

„Es geht nicht ums Entwickeln und die Zugabe von Technik, Tools und Tipps – sondern eher um das Wegnehmen, Auswickeln und Entdecken unserer Einzigartigkeit“

Was können wir SELBST tun, um uns auf den Weg zu bringen?

Self-Mentoring dient der Entwicklung der Persönlichkeit und damit der eigenen Karriere – durch Reflexion und Auseinandersetzung mit sich selbst, der eigenen Persönlichkeit und dem Wesenskern. Laut Daniela Philipp-Sabelko haben wir bereits alles, was wir benötigen in uns. Oft wollen wir etwas anderes sein, als das wo wir das größte Potential haben. Genau dieses Potenzial kann man mithilfe eines Coaches finden und entwickeln, und so seinen einzigartigen Weg fortsetzen. Assisted Self-Mentoring öffnet Türen, doch durchgehen müssen wir selbst.

„Wir brauchen Individuen, sonst gibt es keine Evolution“

Wir alle verfügen über einzigartige Talente – das Skript haben wir schon, doch etwas Gutes daraus zu machen, liegt an uns und ist – im Rahmen eines Self-Mentorings beispielsweise – als Talent Management trainierbar. Um seinen eigenen roten Faden zu finden, sollte man sich weniger fragen „WAS mache ich?“ sondern das WIE erkennen – das ist unser USP, also unser Alleinstellungsmerkmal, unsere individuelle Kernkompetenz. Hier ist es hilfreich, sich seiner „Big Five for Life“ klar zu werden: (John Strelecky „The Big Five for Life“) Was sind meine fünf  Lieblingstätigkeiten, denen ich schon als Kind oft und gerne nachgegangen bin? Und: Welche Rolle habe ich dabei eingenommen? Sowie: Was ist die positive Absicht des Dämons in mir? Diese Fragen, ehrlich beantwortet, können helfen, sich selbst besser kennen zu lernen und eine individuelle Zukunftsstrategie zu entwickeln.

Self Mentoring Tipp #1: „Um voranzukommen – bleib stehen“

In einer Gesellschaft der Konnektivität, ist es eine Herausforderung zu lernen, wie man offline geht. Die Fähigkeit, „Anti-Social(Media)“ zu sein, offline zu gehen, stehen zu bleiben, und gegenwärtig im Moment zu sein, ist entscheidend für Erfolg. Ein klassisches Tool, das Menschen nutzen, die sehr erfolgreich sind, ist die Meditation – als Vehikel, inne zu halten: Fünf Minuten täglich, dafür aber konsequent, führen bereits zum gewünschten Effekt. Wichtig ist, abschalten zu können, und mit sich selbst in Stille zu sein.

Call to Action – die Self-Mentoring Tools

Um unsere Leistungspotenziale aktiv zu entwickeln und persönliche Erfolgsstrategien zu erkennen und zu nutzen, stellte Frau Philipp-Sabelko die drei ergiebigsten Tools und Übungen zur Persönlichkeitsentwicklung im 1:1 Coaching vor – die die Marketing Natives gleich am eigenen Leib im Duett mit einem Sparring-Partner ausprobieren konnten. Wichtig bei diesen Übungen ist der gegenseitige Austausch, der hilft, zu einer klareren eigenen Wegdefinition zu finden.

Tool #1 – 4 Neuro-Motive & Typen

Wir treffen nur 1-5% unserer Entscheidungen bewusst. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Mensch und Affe findet sich im Präfrontalbereich des Gehirns, der dem Menschen die Selbstreflexion ermöglicht. Je höher hier die Aktivität ist, desto glücklicher ist der Mensch. Wichtig ist, dass „der Mensch seine Emotionen hat, nicht die Emotionen ihn“. Dies hilft bei der Selbstpositionierung und Selbsterkenntnis. Entscheidungen werden unbewusst getroffen, aber bewusst reflektiert. Dies bildet unseren Erfahrungsschatz, auf den wir (unbewusst) zurückgreifen. In der Psychologie, Gehirnforschung und im Neuro-Marketing gibt es vier Grund-Antriebsmotive bzw. Instanzen des limbischen Systems:

self-mentoring marketing natives workshop

Anhand ihrer Stärken, Schwächen und Wertvorstellungen lassen sich Menschen mithilfe des sogenannten HDI Herrmann-Dominanz-Tests bzw. dem Myer-Briggs-Test in die vier in der Grafik beschriebenen Persönlichkeits- und Führungstypen einordnen (freilich gibt es auch Mischformen):

Stimulanz und Dominanz, welche sich auf der vertikalen Ego-Achse befinden, bzw. das Zugehörigkeitsprinzip und der Sicherheitstyp auf der horizontalen Balance-Achse. Es gibt keine guten und schlechten Typen, nur passende oder unpassende Aufgaben und Umfelder. Die ideale Abfolge der „Energien“ innerhalb eines Unternehmens beginnt bei grün (Zugehörigkeit, Motivation, Stimmung) und entwickelt sich dann entgegen des Uhrzeigersinns zu gelb (Glaubenssätze prüfen), blau (Strategie, Setting, Struktur) und schlussendlich zu rot (Realisation, Praxis). Am Ende des Tages ist es, so Frau Philipp-Sabelko, nicht nur wichtig, den eigenen Typ sowie den seiner Zielgruppe zu kennen, sondern auch das sog. „Covering all Bases“, also flexibel zu bleiben und in allen vier Sprachfärbungen zu sprechen, um alle Typen anzusprechen. Wichtig ist hierbei, seinem Typ und Werten treu zu bleiben und sich nicht gegen diese zu entscheiden, jedoch gleichzeitig die anderen Bereiche zu trainieren und zu fördern.

Tool #2 – Creative Writing / 4 Morgen-Fragen & 4 Abend-Fragen

Ein weiteres Tool ist das kreative intuitive Schreiben. Frau Philipp-Sabelko erklärt, dass bei aller Digitalität Papier und Bleistift einige unserer wichtigsten Instrumente bleiben. Eine Möglichkeit des Self-Mentorings ist das Creative Writing – ohne abzusetzen und ohne inneren Zensor drei A4-Seiten morgens von Hand zu schreiben, kann sehr hilfreich zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung sein. Wichtig hierbei ist, den Schreibfluss nicht zu unterbrechen, und mit sich selbst abzumachen, das Geschriebene nachher nicht zu lesen oder zu korrigieren – da es bei dieser Methode um den Prozess des Schreibens an sich geht, um eine Aufwärmübung, Unbewusstes zu trainieren.

Eine weitere, sehr simple doch effektive Methode des Creative Writing ist, sich über einen Zeitraum von 21 Tagen morgens und abends konsequent dieselben vier Fragen zu stellen:

4 MORGEN-FRAGEN:

1.     Worüber in meinem Leben bin ich glücklich?

2.     Wofür in meinem Leben kann ich mich begeistern?

3.     Wen liebe ich und von wem werde ich geliebt?

4.     Was ist zu tun und was davon möchte ich heute tun?

 4 ABEND-FRAGEN:

1.     Was habe ich heute alles getan?

2.     Was habe ich heute gelernt? (auch von und durch andere Menschen)

3.     Welchen Beitrag habe ich für Andere geleistet?

4.     Was habe ich heute für mich und mein Leben getan? (Allein durch diese Fragen habe ich etwas getan)

Die Antworten auf diese Fragen kann man sich je nach Belieben (handschriftlich) notieren oder nicht. Wichtig dabei sind die Konsequenz und Wiederholung, die zur Manifestation der Gedanken und deren Fokussierung führen sollen.

Emotionsmanagement, W.I.D.E.G. & Resilienz – Dinge, die erfolgreiche Menschen tun

An der Basis einer erfolgreichen Karriereplanung steht das Emotionsmanagement, also die persönliche Stimmungskontrolle. Hier zitiert Frau Philipp-Sabelko Arianna Huffington:

1.     erfolgreiche Menschen lassen es nicht zu, dass jemand anderes ihre Laune trübt

2.     erfolgreiche Menschen vergleichen nicht (außer mit sich selbst)

3.     emotionale Menschen vergessen nicht – aber sie vergeben (und ziehen Grenzen)

4.     erfolgreiche Menschen führen keine Kämpfe auf Leben und Tod (Konflikte nur dort, wo sie sich auszahlen und lösbar sind – Ärger nur bewusst und im Rahmen)

5.     erfolgreich Menschen setzen Perfektion nicht an erster Stelle (Perfektionsdrang erzeugt in höherem Maße Mittelmaß) > Seid wunderbar & sonderbar! 

6.     ZENTRAL: erfolgreiche Menschen leben nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, sondern in der Gegenwärtigkeit – ganz im Hier und Jetzt

Ein weiteres Tool für schwierige Fragen ist „W.I.D.E.G.“ – „Wofür ist das eine Gelegenheit“? Es lässt sich in unkontrollierbaren, nicht vorhersehbaren Situationen anwenden, und kann zum Umdenken, Re-Fokussieren und Entspannen eingesetzt werden. In einem Stau, beispielsweise kann ich aktiv entscheiden, anstatt mich aufzuregen, die Situation anzunehmen und als Gelegenheit für ein Hörbuch und aktiv als Pause zu nutzen.

Resilienz, also die Fähigkeit eines Systems, rasch wieder in den ursprünglichen Zustand zurückspringen zu können, ist ein wichtiger Faktor erfolgreichen Emotionsmanagements. Entscheidend ist das individuelle Verhalten von Menschen in Krisensituationen und unter Stress oder bei Schicksalsschlägen. Diese Resilienz ist anhand der vorgestellten Übungen, sowie durch Achtsamkeitstraining und Meditation trainierbar.

Tool #3 – 4 Life Check

Dies ist das dritte simple Tool zum Self-Mentoring – durch Gegenüberstellung simpler Zufriedenheitsfragen können Prioritäten und Entscheidungen einfach gegeneinander abgewogen werden.

self mentoring workshop marketing natives

Unser allgemeines Fazit:

Der Workshop war ein voller Erfolg! Wir haben nicht nur uns selbst besser und einander anders kennen gelernt, sondern einige Techniken ausprobiert (die den Rahmen hier bei Weitem sprengen würden) und viel gelacht.

BUCHTIPPS: