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#67: UGC - die digitale Stimme der Community

In einer Ära, die von digitaler Vernetzung und sozialen Plattformen, wie Facebook, Instagram und X (ehemals Twitter) geprägt ist, hat sich der Begriff „User Generated Content“ zu einem zentralen Element des Online-Erlebnisses entwickelt. Ob es sich um Texte, Bilder, Videos oder Bewertungen handelt, Nutzer:innen entscheiden und spielen somit eine wesentliche Rolle bei der Erstellung und Verbreitung von Inhalten im Internet.

Abbildung 1: Soziale Medien | https://www.pexels.com/de-de/foto/person-mit-iphone-die- den-ordner-fur-soziale-netzwerke-anzeigt-607812/


In folgendem Artikel von Michelle Havasov und Laurenz Nicolussi Moretto, Studierende des Bachelorstudiums Digital Marketing & Kommunikation an der FH St. Pölten, wird das Thema User Generated Content näher durchleuchtet.


Die Macht der Masse: Gemeinschaftsgetriebene Kreativität


Im Gegensatz zu traditionellen Medienkanälen differenziert sich User Generated Content (UGC) über seine Authentizität sowie Persönlichkeit und ermöglicht dadurch die Beteiligung von Menschen aus der ganzen Welt. Diese kollektive Kreativität spiegelt die Vielfalt der globalen Gemeinschaft wider und gibt eine Stimme selbst denjenigen, die traditionell von den Mainstream-Medien übersehen werden.


Texte, Bilder, Videos: Eine multimediale Landschaft


Die Formen des Nutzer:innengenerierten Contents sind so vielfältig wie die Nutzer:innen selbst. Textliche Beiträge reichen von persönlichen Geschichten über Produktbewertungen bis hin zu Meinungsäußerungen zu aktuellen Ereignissen. Bilder und Memes werden zu visuellen Ausdrucksformen, die unter dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ oft schneller eine Botschaft vermitteln können. Videos, von kurzen Clips bis hin zu ausführlichen Tutorials, erweitern die vielfältige Auswahl an Information und Unterhaltung. Diese multimediale Landschaft schafft eine reichhaltige, interaktive Online- Umgebung.


Die soziale Dimension: Teilen, Reagieren, Vernetzen


Der wesentliche Unterschied zwischen UGC und herkömmlichen Inhalten besteht in der sozialen Interaktion. Nutzer:innen teilen nicht nur ihre Kreationen, sondern interagieren auch miteinander durch Likes, Kommentare und Shares. Diese Interaktionen führen zu einer Vernetzung von Menschen mit ähnlichen Interessen und schaffen digitale Gemeinschaften. Die soziale Dimension des Nutzer:innengenerierten Contents trägt vor allem auch dazu bei, das Internet zu einem Ort des Austauschs und der Teilnahme, anstatt nur einem des Konsums, zu machen.

Herausforderungen und Chancen für Marken und Plattformen


Für Marken und Plattformen eröffnet UGC jedoch sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Einerseits ermöglicht die Inklusion von Nutzer:innen in die Content-Erstellung eine stärkere Kund:innenbindung und Authentizität. Allerdings müssen Marken andererseits auch darauf achten, dass der erstellte Content im Einklang mit ihren Werten steht und potenzielle rechtliche Schwierigkeiten vermieden werden.


Anschauliche Beispiele aus der Praxis


Coca-Cola: „Teile eine Coke“


Ein herausragendes Beispiel für User Generated Content stammt von Coca- Cola und ihrer „Teile eine Coke“-Kampagne, die erstmals im Jahr 2011 ins Leben gerufen wurde. Coke brachte Hunderte von Flaschen- sowie Dosenvarianten mit beliebten Vornamen auf den Markt und ermutigte damit die Konsument:innen ihre Namen zu finden. In weiterer Folge wurden Inhalte eigens erstellt und auf sozialen Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter) und Instagram geteilt.


Die preisgekrönte „Teile eine Coke“-Kampagne war so erfolgreich, dass sie über Jahre lief. Sogar die Möglichkeit, die Namen von Freunden per SMS zu verschicken und auf Plakaten in Stadtzentren anzuzeigen, wurde integriert. Neben Vornamen gab es auch Flaschen mit Songtexten und Spitznamen. Bis dato kann man noch seine eigens personalisierte Coca-Cola-Flasche mit dem eigenen Namen erhalten.

Selbst wegweisende Kampagnen wie diese blieben jedoch nicht ohne Kritik. Coca-Cola wurde dafür kritisiert, dass Menschen anstößige Ausdrücke auf die Verpackung drucken konnten und einige Namen nicht im Sortiment waren.



Apple: „Shot on iPhone“


Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für User Generated Content stammt von Apple und ihrer „Shot on iPhone“-Kampagne, die 2014 ins Leben gerufen wurde. Zu dieser Zeit dienten iPhones den meisten Menschen bereits als ihre Standardkamera – eine Entwicklung, die zuvor nicht selbstverständlich war. Apple setzte alles daran das iPhone als das führende Smartphone für Fotografie zu etablieren. Die Aktion mit dem Hashtag „#ShotoniPhone“ forderte die Nutzer:innen dazu auf, Fotos mit ihren iPhones zu machen und den Hashtag zu verwenden; ganz einfach. Anschließend repostete Apple die Beiträge und fügte eine kurze Bildunterschrift hinzu, die erklärte, was an der Aufnahme so besonders war.


Es scheint, dass Apple sogar aktiv auf die Schöpfer zugeht, um das Zitat für die Bildunterschrift zu erhalten, was eine schöne Geste ist. Offensichtlich machen sie dabei etwas richtig, denn auch heute noch verwenden Menschen das Hashtag aktiv – und Apple präsentiert nach wie vor User Generated Content auf Instagram.

Abbildung 3: Shot on iPhone-Kampagne|https://axdreylam.home.blog/2019/09/27/apples- user-generated-content/


Ausblick auf die Zukunft von UGC


Die Zukunft des Nutzer:innengenerierten Contents scheint vielversprechend. Mit der fortschreitenden Technologie und neuen Plattformen wird sich die Art und Weise, wie Menschen Inhalte erstellen, teilen und konsumieren, weiterentwickeln. Das Ziel wird sein, die kreative Energie der Nutzer:innen zu fördern und gleichzeitig die Integrität und Sicherheit digitaler Räume zu gewährleisten. Somit sollten Marken Kund:innen dazu motivieren, qualitativ hochwertigen User Generated Content zu erstellen, indem sie Anreize bieten, klare Richtlinien kommunizieren und eine langfristige, authentische Beziehung durch Interaktion aufbauen.


Quellen:

Bauer, Christian Alexander (2010, Januar 1) User Generated Content – Urheberrechtliche Zulässigkeit nutzergenerierter Medieninhalte. Abgerufen 20. November 2023, von https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-12411-2_1

Hess, Thomas (2010, Januar 1) Neue Kanäle, neue Inhalte: User Generated Content oder wie man sich die Energie der Kunden zunutze machen kann. Abgerufen 22. November 2023, von https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-11243-0_4

Fuchs Media Solutions SEO-Analyse.com: User Generated Content Begriffserklärung und Definition. Abgerufen am 22. November 2023, von https://www.seo-analyse.com/seo- lexikon/u/user-generated-content/

Deschl, Luise (2023, Februar 21) So funktioniert User-Generated-Content auf Instagram. Abgerufen 22. November 2023, von https://omr.com/de/reviews/contenthub/user- generated-content-instagram

Wyrwoll, Claudia (2014, Januar 1) User-Generated Content. Abgerufen 20. November 2023 von https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-06984-1_2



Autorin: Michelle Havasov schließt im Sommer 2024 ihr Bachelorstudium „Marketing und Kommunikation“ an der FH St. Pölten ab. Ihr Interesse an Marketing und Kommunikation konzentriert sich besonders auf digitale Marketingstrategien und kreative Kommunikationsmethoden.







Autor: Laurenz Nicolussi Moretto absolviert im Sommer 2024 sein Bachelorstudium „Marketing und Kommunikation“ an der FH St. Pölten und zeigt großes Interesse an innovativen, kreativen Ansätzen zur Vernetzung im digitalen Zeitalter.







Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt FH St. Pölten FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung







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