Vertical Video Syndrome

MuK-Blog für Digital Marketing #30: Vertical Video Syndrome
23. Mai 2020 Marketing Natives

„Der Konsum von verdrehten Inhalten“

Nachdem sich Larissa Kaiser in der letzten Ausgabe des MuK (= FH St. Pölten Studiengang Marketing und Kommunikation) Blogs für Digital Marketing mit Second Screen befasste, bloggt MuK-Studentin Hilal Külec in der neuesten Auflage passend dazu zum Thema „Vertical Videos“:

Online Werbung ist heutzutage für Werbetreibende im Media Mix gar nicht mehr wegzudenken. Der Begriff der „Online Werbung“ ist aus der übergeordneten Kategorie Online-Marketing abzuleiten. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Online Marketings und hilft Werbetreibenden, ihre Marketing- und Kommunikationsziele unterstützend zu erreichen. Online Werbung stellt somit die Überschneidung zwischen Online-Marketing und klassischer Werbung dar.

Mit der Einführung von sozialen Netzwerken wie Snapchat, Periscope und Instagram kam es zu einem Wandel bei Videoformaten. Die Anzahl der Smartphone UserInnen steigt immer weiter an und somit auch die Mobile Video Views. Da auch 94 Prozent aller Smartphone UserInnen das Gerät vertikal halten, wird erwartet, dass sich Werbetreibende dem Trend ebenfalls anpassen.

Instagram – Erfinder eines neuen Trends

Jim Squires, Head of Business bei Instagram, hielt bereits 2018 bei der DMEXCO einen Vortrag über die Wichtigkeit von vertikalen Formaten. Dabei wies er darauf hin, dass Instagram dabei eine wichtige Rolle hat und dass der Nutzungsgewohnheit auch beim Bewegtbild Rechnung getragen werden muss. Laut Squires hatte die Einführung von Instagram Stories vor etwa zwei Jahren einen deutlichen Einfluss auf den heutigen Trend der vertikalen Werbeformate. Besonders jüngere NutzerInnen drehen zum Konsum von Inhalten ihr Handy nicht, sondern halten dieses im Porträtmodus.

Mehr Freiraum für Kreativität

Smartphone NutzerInnen sind heutzutage also immer weniger dazu bereit, ihr Device zu drehen, um ein Video oder verschiedenste Inhalte zu konsumieren. Dies verschafft deshalb vertikalen Formaten die Möglichkeit, dass ihre Zielgruppe nun Inhalte „zur Gänze“ konsumieren kann.

Darüber hinaus wird somit mehr Platz für andere Gestaltungsmöglichkeiten geboten: Es bietet sich mehr Platz für verschiedene Text- und Designelemente, die nun umso besser in vertikale Formate integriert werden können. Zwar bringen das Umdenken und der Wandel von Horizontal zu Vertikal auch Bedenken auf Kreativ-Seite mit sich, jedoch haben Werbetreibende nun mehr Freiraum für neues. Experimentieren ist erlaubt und der Phantasie kann freier Lauf gelassen werden. Zudem regt dies Unternehmen auch zu neueren kreativeren Werbelösungen an.

Das Umdenken fordert Aufwand

Zwar klingt nun der Einsatz von vertikalen Videos im ersten Moment nicht so aufwendig, aber es weist für viele Werbetreibende ein Umdenken bei der Produktion auf. Die Produktion von vertikalen Videos ist zeitaufwendiger und beansprucht auch Vorarbeit. Denn bei Videoformaten muss man User in kürzester Zeit erreichen und besonders bei Instagram Stories bedeutet dies, dass die Markenerkennung frühzeitig erfolgen muss. Außerdem kommt es durch den Einsatz von vertikalen Formaten zu einem „Platzmangel“. Die Video Ads, die man davor horizontal produziert hatte, müssen in manchen Fällen komplett neu umgesetzt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Videoproduktion sowohl das horizontale Format, als auch das vertikale von Beginn an zu berücksichtigen.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Trend zu vertikalen Formaten sich wohl noch stärker etablieren wird. Mit Neuerungen in sozialen Netzwerken, wie Instagram Stories oder IG-TV weisen vertikale Formate ein hohes Potenzial auf. Da Werbeformate auch sehr zielgruppenspezifisch sind, müssen sich Werbetreibende nach dem neuesten Trend richten. Zwar sehen viele diesen Wandel mit sehr viel Skepsis, sofern man sich aber näher damit auseinandersetzt und mehr experimentiert, kann es viele Vorteile mit sich bringen. Nichtsdestotrotz ist die Auswahl der Werbeformate auch stark davon abhängig, auf welcher Plattform diese platziert werden sollen. Vertikale Formate sind noch nicht in allen Plattformen vertreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, schon in der Planung die kleinsten Details zu berücksichtigen und sich im Idealfall ein Storyboard für sowohl horizontale als auch vertikale Formate zu überlegen. Damit können Marketer sicherstellen, seinen Usern eine breite Palette an verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Formaten anbieten.

 

 

Autorin: Hilal Betül Külec

Über Hilal: Sie befindet sich zurzeit im 5.Semester Marketing und Kommunikation an der FH St. Pölten. Ihr Interesse für Digital Marketing und künstliche Intelligenz wurde besonders von Melanie Cook, Managing Director at Hyper Island geweckt, womit sie sich ebenfalls zukünftig in Ihrem Berufsleben beschäftigen will.

 

 

Autorin: Barbara Klinser-Kammerzelt

FH St. Pölten
FH-Dozentin im Bachelor Marketing & Kommunikation, Master Digital Marketing & Kommunikation
Lehrgangsleitung Werbung & Markenführung

 

Disclaimer: Namentlich gekennzeichnete Beiträge wie dieser hier geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Anbieters wieder.

Quellen:

Lammenett, Erwin (2019): Praxiswissen Online-Marketing: Affiliate-, Influencer-, Content- und E-Mail-Marketing, Google Ads, SEO, Social Media, Online-inklusive Facebook-Werbung. Wiesbaden: Springer Gabler
Pohlmann, Carsten (2017): Online Werbung wirkt – Was Sie als Unternehmen wissen sollten ! , in: https://www.marketinginstitut.biz/blog/online-werbung/ , o.S.
Schwarz, Florian (2017): Vertikale Videos: Es ist Zeit, über das Format nachzudenken, in: https://blog.pulpmedia.at/es-ist-zeit-ueber-das-format-nachzudenken (Zuletzt zugegriffen am 3.12.2019)
Schellkopf, Holger (2018): Vertikales Wachstum: Alles auf die hohe Kante, in: https://www.wuv.de/digital/vertikales_wachstum_alles_auf_die_hohe_kante (Zuletzt zugegriffen am 3.12.2019)
Thaysen, Jonas (2019): Was Agenturen und Marken von der Instagram-Community lernen können, in:https://www.horizont.net/marketing/kommentare/vertical-video-was-agenturen-und-marken-von-der-instagram-community-lernen-koennen-172630 (Zuletzt zugegriffen am 3.12.2019)
Wille, Antonia (2018): Die Zukunft hat Hochformat, in: https://www.lead-digital.de/die-zukunft-hat-hochformat/ (Zuletzt zugegriffen am 3.12.2019)

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