"Big Data ist nicht nur etwas für Techies."

"Big Data ist nicht nur etwas für Techies."
25. Oktober 2013 Marketing Natives

„Big Data“ als Begriff wird mittlerweile ja fast schon inflationär verwendet. Was ist deine Definition davon? Und welche Bedeutung hat er für dein Business?

Der Begriff Big Data wird heute sicherlich inflationär gebraucht, keine Frage. Umgekehrt ist dies ein typisches Phänomen für technische Neuerungen für die noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Erinnern wir uns nur an die Begriffe wie „e-business“ oder „on-demand“, bei denen wir ähnliche Herausforderungen hatten.

Aus IT Sicht beschreibt Big Data den Wissensgewinn aus einer Menge von strukturierten (z.b. Zahlenreihen) und unstrukturierten Daten (z.B. Videos, Tweets, etc.), der mit traditionellen IT Systemen nicht zu bewerkstelligen ist. In anderen Worten geht es darum Daten zu analysieren und daraus Wissen zu gewinnen das auf traditionelle Weise so nicht möglich gewesen wäre.

In der IT ist Big Data nicht nur wichtig weil die Anwendung von Big Data für jedes Unternehmen einen großen Wettbewerbsvorteil bringt. Es ist darüber hinaus zumindest ebenso bedeutsam, weil Unternehmen die „Big Data-fähig“ werden wollen, mehrere Schritte einleiten müssen, um ihre IT Systeme darauf vorzubereiten. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von IT Transformation: dem angeschlossen sind Themen wie Virtualisierung der IT (oder auch Cloud Computing), die damit einhergehenden Sicherheitsfragen aber auch Fragen bezüglich Backup und Recovery.

Big Data steht somit nicht nur für Big Data als solches, sondern für einen IT Transformationsweg, den viele Unternehmen heute einschlagen, weil ihnen bewusst geworden ist, dass ihre IT Infrastruktur sich geänderten Rahmenbedingungen anpassen muss. Für die EMC und unser Business sind dies wesentliche Umsatztreiber.

Welche Message war dir bei deinem Vortrag wichtig?

Big Data wird aus meiner Sicht jeden Job – egal ob im Marketing, HR oder Customer Support – in unterschiedlicher Weise beeinflussen. Uns allen muss bewusst sein, dass wir gefordert sind, die entsprechenden Tools zu erlernen und anzuwenden.

Im Marketingwerden wir zielgerichtete Mikrosegmentierung zu sehr geringen Kosten durchführen können, für HRwir Big Data es ermöglichen, die potentiellen Kandidaten auf Knopfdruck zu identifizieren und im Customer Supportgilt es, mögliche technische Probleme zu identifizieren, noch bevor sie überhaupt auftreten. Big Data wird also Bestandteil unserer Arbeitswelt werden, so wie wir auch heute schon mit Tabellenverarbeitungsprogrammen arbeiten.

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Welche Chancen ergeben sich deiner Meinung nach durch Big Data im Marketing? Welche Zukunftstrends siehst du?

Im Marketing ergeben sich aus meiner Sicht mehre Aspekte: Kurzfristig wird es zu einer Optimierung der Marketinginvestitionen kommen. Sprich wir werden zielgerichteter, segmentierter Kampagnen fahren können, die einen höheren ROI aufweisen werden.

Mittelfristig werden wir Marketeers mit Big Data in der Lage sein, unsere Finger in „Realtime“ am Puls des Marktes haben.In voller Transparenz bekommen wir somit einen Live-Zugang zu Verkaufszahlen, verändertem Kundenverhalten; im weitesten Sinne Kundenbewegungen. Diese Einblicke werden Marketeers ermöglichen, wesentlich rascher auf veränderte Marktbewegungen Einfluss zu nehmen.

Langfristig bin ich davon überzeugt, dass Big Data viele Unternehmen helfen wird, ihre Produktentwicklung auf unmittelbare Kundenbedürfnisse aufzubauen: Kunden werden in den Produktentwicklungsprozess eingebunden werden und ihr Feedback wird in mehreren Schleifen regelmäßig in Entwicklungszyklen berücksichtigt werden. Kundengenerierte Produkte werden insofern sehr wahrscheinlich.

Du sprichst in deinem Vortrag von den „besten Jobs der Welt“ – angenommen man möchte sich beruflich mit Big Data beschäftigen, was muss man unbedingt können oder wissen?

Wie so oft kommt es darauf an: Big Data braucht Menschen, die den technischen Infrastrukturaspekt verstehen, jene die die Daten analysieren und Erkenntnisse vermitteln können – diese Jobs werden heute langläufig als „Data Scientists“ bezeichnet. Aber es braucht auch die reinen Anwender in den unterschiedlichen Fachabteilungen.

Je technischer, desto mehr entsprechende Curricula gibt es bereits heute. Diese definieren bereits ziemlich klar welche Kenntnisse für das entsprechende Profil notwendig sind.

Welche Tipps hast du für Leute, die sich generell mit dem Thema beschäftigen möchten?

In aller kürze würde ich empfehlen einschlägige Foren zu beobachten, entsprechenden Social Media Gruppen beizutreten und Konferenzen zu besuchen. Man wird in kürzester Zeit erkennen, dass die Gruppe von Leuten, die sich bereits heute mit dem Thema Big Data beschäftigt eine durchaus beträchtliche und auch sehr heterogene ist. Big Data ist nicht nur etwas für Techies – es betrifft alle!