Influencer Marketing hat Konjunktur

Event Recap

Influencer Marketing hat Konjunktur – Event Recap
11. März 2017 Marketing Natives

Mit Pauken und Trompeten – genau so wollten wir die erste Eventrunde 2017 starten! Am 08. März 2017 drehte sich alles um das Thema „Influencer Marketing“, wozu wir euch herzlichst im A1 Telekom Austria HQ begrüßen durften. Schon vor dem Beginn mussten wir ein „Sold out“ verkünden, der Besucherrekord wurde geknackt, die Freude ist immer noch groß.

Und wem haben wir das zu verdanken? Natürlich euch, unseren lieben Natives, und unseren hochkarätigen Speakern. Vicky Heiler (Bikinis & Passports | The Daily Dose) & Ilja Jay Lawal (Way of Jay | TrueYou | FOLLOW Vienna), Marion Vicenta Payr (@ladyvenom), Konstantin Jakabb & Karin Hermann (VIRTUE Austria) und Bastian Scherbeck (Kolle Rebbe) bereicherten mit thematischen Inputs. Andreas Tatzreiter leitete abermals mit gewohnter Lässigkeit als Moderator durch den Abend. Hier wollen wir die Inhalte noch einmal mit euch Revue passieren lassen.

Darüber wurde gesprochen

Vicky Heiler & Ilja Jay Lawal machten einen gemütlichen Auftakt, stellten sich den teils sehr kritischen Fragen des Publikums und sorgten damit für viel Interaktion. Beide sind namhafte österreichische Influencer und doch ganz unterschiedlich. Vicky erreicht als Mode, Beauty und Lifestyle-Bloggerin eine breite Frauenzielgruppe, während sich Ilja mit seinem Männer-Blog über Mode und Lifestyle eher in einer Nische bewegt.

Dabei stellte sich im Gespräch die Frage, was eigentlich ein Influencer ist? Im weitesten Sinne jeder von uns. Unsere Freunde, Eltern, Verwandte, Arbeitskollegen – sie fragen uns um Kaufempfehlungen in Themenbereichen, wo wir uns bekanntlich gut auskennen. Über bspw. Waschmittel oder sonstige Themen, in denen wir eher unbescholten sind, wird uns eine Mama wohl kaum um Rat bitten.

Ein logisches Prinzip, das sich leicht auf das Bloggen übertragen lässt. Als Blogger ist es wichtig sich selbst treu zu bleiben, zu tun was man liebt und wozu man steht. Der eigene Content ist das Heiligtum! Weicht man vom eigenen Thema ab, nur um mehr Menschen anzusprechen, wird man unglaubwürdig und kann die Leser folglich auch nicht mehr „influencen“. Deshalb wurden Unternehmen auch ausdrücklich davor gewarnt, sich zu sehr auf die Kennzahl „Follower“ zu verlassen. Denn nur eine hohe Anzahl an Follower garantiert nicht, dass sich diese Reichweite tatsächlich in Sales konvertieren lässt.

Marion Vicenta Payr bestärkte ihre Kollegen in dem sie Kevin Kellys Theorie der 1.000 True Fans anführte. Over 100K Follower bedeutet nicht gleich, dass man vom Bloggen leben kann. Ein echter Fan gibt im Schnitt 100 Dollar pro Jahr aus. 1.000 echte Fans reichen demnach aus, um 100.000 Dollar zu generieren. Metriken wie Follower, Likes, Comments, Sentiment, etc. sind wichtig, allerdings sind sie alleine nicht ausschlaggebend für unternehmerischen Erfolg. Zudem sei zu beachten, dass diese Metriken durch bösartige Bots verfälscht werden können, die auch in Social-Media-Kanälen ihr Unwesen treiben.

Als Unternehmen gilt es jenen Blogger zu wählen, dessen Zielgruppen am besten zur Marke passt. Als Fotografin und Instagram-Bloggerin ist Marion eine Storytellerin durch und durch. Beim Bloggen geht es darum seine Geschichte zu erzählen. Viel zu oft schnallen Unternehmen ihre Kooperationspartner mit strengen CD-Vorschriften und detaillierten Briefings in ein enges Korsett. Folglich unterscheiden sich viel zu viele Posts nicht wirklich von klassischen Ads und das eigentliche Potential von Influencer Marketing verpufft.

Egal, ob Influencer oder Marke – beide haben ein gemeinsames Ziel: Sie möchten ihre Botschaft nach außen tragen. Damit dies gemeinsam gelingt, sind Unternehmen gebeten, dem Blogger den nötigen Freiraum zu geben, um seine eigene Geschichte rund um die Marke zu kreieren.

Zuletzt definierte sie für sich noch 5 Thesen als Trends für 2017 in diesem Bereich: (1) Micro-Influencer werden von größerer Bedeutung (2) Mehr Agenturen, mehr Player (3) Höhere Professionalisierung (4) Mehr Pay to Play (5) Qualität setzt sich durch

Konstantin Jakabb & Karin Hermann ergänzten die vorhergehenden Talks durch die Agentursicht. Das Potential von Influencer Marketing liegt dabei bei der Glaubwürdigkeit. Denn wem vertrauen wir heute noch? Die Welt spielt verrückt, die Medien werden diskreditiert und Unternehmen wollen sowieso nur unser Geld. Vertrauen schenken wir unseren Freunden und unserer Familie. Influencer gewähren uns Einblick in ihr Leben, wodurch wir uns ihnen näher fühlen und somit stärkeres Vertrauen schenken, als einem Medienhaus.

Auch für Karin und Konstantin zählen bei der Auswahl der Influencer nicht nur die erreichten Kontakte, sondern welche Botschaft bei den Kunden überbleibt. Dabei reicht es allerdings nicht die passenden Talents aufzuspüren, sondern auch ihre Follower in die Evaluierung miteinzubeziehen. Am Fallbeispiel von Mini zeigten sie, dass zwar viele Talents per se zur Marke und deren Werte passen würden, sie allerdings nicht unbedingt die Zielgruppe mit dem nötigen Kleingeld erreichen. Ihre Formel für eine gelungene Kampagne lautet: Die richtige Geschichte + die richtigen Talents + die richtigen Follower.

Bastian Scherbeck eröffnete seinen Vortrag mit den Worten „Warum Influencer Marketing die heißeste Scheiße ist und wie man sich damit in ebendiese reiten kann?“ Er prognostiziert einen Wandel in Richtung Content basiertes Service Marketing für die Zukunft. Dabei geht er auch härter mit den Influencern selbst ins Gericht.

Microblogging ist Trend, immer mehr Influencer drängen auf den Markt, doch mangelt es oftmals an der Professionalität der Talents. Blogger nennen pauschale Summen für ihre Arbeit, die dann nicht der gewünschten Qualität und dem Output entsprechen. Zudem ist Influencer Marketing eher ein kurzfristiges Tool, um Traffic und Sales Uplifts zu generieren. Für langfristige Ziele, die eine gewisse Kontinuität verlangen, wie etwa einen Imagewandel sind die Preise am Markt zu hoch.

Es braucht ein professionelles Management, Ergebnisdefinition und Messbarkeit sowie ein entsprechendes Abrechnungsmodell. Cost-per-Conversion und Cost-per-Engagement sind es, was Marketer und Agenturen wirklich interessiert. Über eine Kosten-Nutzen-Abwägung werden Influencer demnach langfristig nicht rumkommen. Die Abschlussfolie der Präsentation steckt das Ziel: die Marke als Influencer.

Hier die Highlights in einem Video für euch zusammengefasst:

Fotos des Abends gibt’s hier für euch. 🙂

Ohne unsere Partner, Helping Hands, Speaker und natürlich BesucherInnen wäre dieser tolle Abend niemals möglich gewesen. Deswegen wollen wir ein großes DANKE an alle Beteiligten aussprechen! #muchlove

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