Hacker Culture

Community Blog: Hacker Culture
7. November 2017 Marketing Natives

Im Zuge unserer Auslandsexkursion im 3. Semester des Studiengangs Media- und Kommunikationsberatung hatten wir mit dem Besuch der DMEXCO in Köln die Möglichkeit, die größte Digitalmarketing Messe in Europa hautnah zu erleben. Beauftragt waren wir auf der Messe unter anderem mit der Durchführung eines Expertem-Interviews. Der Partner dafür war der 29-jährige Christian Strobl, Gründer von Hackerbay, einem Start Up aus Palo Alto, Silicon Valley – mit einer Niederlassung in Berlin, das im Januar 2016 gegründet wurde.

Im Interview ging es unter anderem um die Unternehmenskultur bei Hackerbay sowie die Hacker Culture im Allgemeinen. Aber was kann man sich unter Hacker Culture vorstellen? Christian hat am Anfang des Interviews gleich einmal klargestellt, dass es dabei nicht um zwielichtige Personen geht, die in düsteren Kellern sitzen und sich in Computersysteme von großen Firmen oder gar Nationen hacken. Bei der Hacker Culture handelt es sich eher um eine Einstellung bzw. Geisteshaltung. Es wird versucht Probleme auf kreative und innovative Art und Weise zu lösen und auch öfters einmal „outside the box“ zu denken und zu handeln.

Was unterscheidet Hacker von Programmierern?

Das unterscheidet auch einen Hacker von einem Programmierer, obwohl sie stellenweise dasselbe machen – und zwar Software programmieren. Der Übergang ist allerdings fließend, es ist eher die Geisteshaltung, die die beiden voneinander unterscheidet. Ein Programmierer oder IT-Mitarbeiter ist Teil des Unternehmens und auch an deren Kultur gebunden. Es gibt klare Hierarchien und die Arbeitsabläufe müssen stets eingehalten werden. Das bedeutet, dass es meistens sehr lange dauert und sehr viele verschiedene Personen ein Projekt absegnen müssen.

Obwohl sich Hacker Culture grundlegend davon unterscheidet, ist es trotzdem nicht mit Anarchie gleichzusetzen. Es geht vielmehr darum selbstständig zu arbeiten und sich etwas zu trauen, seine Komfortzone zu verlassen und auch Fehler zuzulassen. Fehler gehören nun einmal zum Leben dazu und haben auch etwas Positives, man lernt aus ihnen und hat die Möglichkeit es beim zweiten Versuch besser zu machen. Das bezieht sich nicht nur auf das Hacken und Probleme lösen, sondern auf das gesamte Leben. Den Schritt einfach einmal wagen, sei es privat oder beruflich. Es heißt nicht umsonst „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.

Hackathons und weibliche Hacker

Eine Vielzahl der Hacker reisen zu den unterschiedlichsten Hackathons quer um die Welt (das Team von Hackerbay hat schon Hackathons in den USA, Hong Kong, London und Estland teilgenommen) um sich zu beweisen und gemeinsam Dinge weiterzubringen und zu erschaffen. Und es sind nicht nur männliche Hacker auf solchen Events anzutreffen, sondern vereinzelt auch Frauen die in der männerdominierten Hacker – Welt, ihr Wissen und Können unter Beweis stellen. „Leider gibt es noch viel zu wenige weibliche Hacker da draußen und wir würden uns natürlich freuen, wenn sich mehr Frauen dafür interessieren würden“, sagt Christian Strobl.

Obwohl Deutschland im digitalen Wandel globalen Vorreitern wie den USA anfangs noch hinterherhinkte, schließt das Land mittlerweile auf. Gerade die Hackerszene in Berlin und diverse nationale Hackathons lassen selbst große Technologiefirmen aus dem Silicon Valley auf die Hacker in Deutschland aufmerksam werden. Damit Unternehmen auch davon profitieren können, bietet das Team rund um Hackerbay Workshops und Fortbildungen zum Thema Digitalisierung an.

Etwas mehr Mut bitte!

Das Berufsbild des Hackers kann wie man an Unternehmen wie Hackerbay extrem spannend, aber auch fordernd sein. Diese Zeilen sollen daher selbstverständlich nicht dazu aufrufen seinen Job hinzuwerfen, seine Beziehung zu beenden und einmal um die ganze Welt zu reisen, sondern einfach dazu motivieren, etwas mehr Risiko einzugehen und sich zu trauen, das im Leben zu machen, was wirklich Freude bereitet. Das Hackerbay Team hat es uns vorgemacht und gezeigt, dass man sein Hobby zum Beruf machen kann. Das Wichtigste ist, dass man gerne macht was man tut, mit Leidenschaft dabei ist und Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein.

Über Christian Strobl:

Der 30-jährige hatte zuerst Jura studiert begann ab 2013 vermehrt bei Hackathons teilzunehmen. 2014 veranstaltete bereits selbst eigene Hackathons und gründete die Firma Hackevents – eine Suchmaschine für Hackathons.

2016 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Michael Strobl, Marc Seitz und Tobias Jost Hackerbay in Silicon Valley. Die Firma hat eine Niederlassung in Berlin und über 300 Freelancer.

Zum Begriff Hacker:

Sind Personen, die individuelle – oft unkonventionelle – (Software-)Lösungen entwickeln. Die Grenze zu Programmieren ist fließend. Die meisten Hacker sind Autodidakten und nur die wenigsten haben Informatik oder etwas Ähnliches studiert.

 

Autoren: Philipp Hagen, Cornelia Stoßberger

 

Disclaimer: Namentlich gekennzeichnete Beiträge wie dieser hier geben die Meinung des jeweiligen Autors und nicht immer die Meinung des Anbieters wieder.

The Community for Young Marketers in Austria. Join us!