Collaboration und neue Arbeitswelten

Collaboration und neue Arbeitswelten
13. November 2013 Marketing Natives

Die Marketing Natives riefen zu ihrem vierten Event im Jahr 2013 – Thema „Collaboration“. Für mich war es das erste MN-Event und ich war schon sehr neugierig, ob ich mich zum nächsten Termin wieder in der Wiedner Hauptstraße 63 einfinden werde.

[person name=“ Autorin: Mag. Ivana Baric-Gaspar“  title=“ Projektmanagement, Kommunikation & Redaktion bei future2business“ picture=“https://dl.dropboxusercontent.com/u/34026835/ivana_baric-gaspar.jpg“ twitter=“https://twitter.com/BaricGaspar“ [/person] future2business.com

 

Den Anfang machte Mag. Thomas Schmutzer, Geschäftsführer der HMP Beratungs GmbH mit Sitz in Wien. „Neue Welt des Arbeitens“ hieß der Titel seines Vortrags. Ein Thema, das in den Medien seit Langem omnipräsent war. Es blieb also abzuwarten, ob ich daraus neue und interessante Erkenntnisse ziehen könnte.

Herausforderungen für Unternehmen 2.0

Mag. Schmutzer beschrieb der Hörerschaft jene Tatsachen, die wir zum Großteil ohnehin schon wussten: nämlich, dass die Arbeitswelt im Umbruch war. Er nannte fünf Herausforderungen für Unternehmen, die den Fortschritt wagen wollen:

  1. Komplexe Ökosysteme statt linearer Wertschöpfungsketten: Moderne Unternehmen gleichen einer „Unternehmenswolke“ mit flexiblen Unternehmensgrenzen.
  2. Arbeitsverhältnisse werden flexibler: Es entsteht eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten; dabei muss dennoch die Produktivität eines jeden Mitarbeiters gewährleistet werden.
  3. Traditionelle Organisationsstrukturen lösen sich auf: Klassische Hierarchien verblassen und werden durch flexible und/oder auch zeitlich befristete Zusammenarbeiten ersetzt.
  4. Arbeit als Bezeichnung eines Ortes verliert an Bedeutung: Die Mitarbeiter wählen selbst wann und wo sie am produktivsten arbeiten.
  5. Eine Vielzahl von Arbeitsstilen existiert parallel.

Thomas Schmutzer

Möglichkeiten und Lösungen

Die oben skizzierten Herausforderungen, so Mag. Schmutzer weiter, könnten nur interdisziplinär gelöst werden. Auch da kann ich dem Vortragenden nur zustimmen, aber wie?
Der „New Way of Work“ sieht die Lösung in der Verschränkung von Menschen, Orten und Technologie.  Die konkreten (Lösungs-)Wege sind für jedes Unternehmen, wenn nicht sogar für jeden Mitarbeiter, individuell zu gestalten. An diesem Punkt liegt, da waren sich Mag. Schmutzer und das Publikum einig, eine weitere wenn nicht sogar die größte Herausforderung: der Wille, Veränderungen aktiv voranzutreiben. Solche Veränderungen kosten Zeit und Geld, sie müssen langfristig geplant und gesellschaftspolitisch verankert werden.
Allen Teilnehmern ist klar, dass es höchste Zeit für einen Aufbruch ist. Besonders in so unsicheren Zeiten, ist es für alle Betroffenen überlebenswichtig die richtigen Schritte zu setzen. Aber was sind denn nun die Kernpunkte der neuen Arbeitsverhältnisse? Gibt es diese überhaupt? Hat Mag. Schmutzer mir doch noch etwas Neues erzählen können?

Zusammenarbeit, Verantwortung, Kommunikation

Tatsächlich hat mir der Beitrag von Mag. Schmutzer einen Mehrwert mitgegeben: Er hat viele Fragen aufgeworfen, auf die er keine einfache Antwort geben konnte – das zu verlangen wäre wohl auch zu viel gewesen. Aber, er hat einige grundsätzliche Dinge festgehalten, von denen ich glaube, dass sie als gute Orientierungshilfen dienen können.

  1. Vernetzung und Zusammenarbeit: Die Auflösung bzw. Individualisierung bestehender Arbeitsverhältnisse geht Hand in Hand mit einem erhöhten Bedarf an (qualitativer) Zusammenarbeit. Dessen sind sich schon viele bewusst; unter anderem war das auch ein Grund diesem Thema ein ganzes Event zu widmen.
  2. Verantwortung: Diese Individualisierung, d.h. die Anpassung der Arbeit an den Menschen und nicht umgekehrt, verlangt von allen ein breiteres Verantwortungsbewusstsein. Man trägt Verantwortung für sich selbst, für die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, und man hat auch eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.
  3. Kommunikation: Der Zugang zur qualitativen Zusammenarbeit ist konstante und ehrliche Kommunikation. Nur diese ermöglicht es uns ortsungebunden und physisch getrennt, gemeinsam Prozesse zu durchlaufen, mit dem Ziel das bestmögliche Resultat zu erreichen.

Thomas Schmutzer

Für uns bedeutet das…

Was bedeutet das nun konkret, um meinen etwas zu lang geratenen Beitrag zu einem Schluss zu bringen? Führungskräfte von morgen sind Kommunikatoren mit einem breiten Basiswissen. Sie orientieren sich an Resultaten statt an abgesessenen Bürozeiten. Mitarbeiter tragen große Eigenverantwortung. Sie entscheiden selbst wann, wo und wie sie arbeiten möchten, ohne dabei das Resultat aus den Augen zu verlieren. Für alle gilt jedoch, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verwischen und dass das noch ein Grund mehr ist, seine Arbeit aus Überzeugung und Leidenschaft heraus zu leisten.